Genau Ölmengen abmessen

Wer gelegentlich selbst an Mountainbike arbeitet wird in seiner Werkstatt früher oder später in die Verlegenheit kommen, eine bestimmte Menge Öl abmessen zu müssen. Dies ist zum Beispiel für den Service an der Federgabel unbedingt nötig, um eine einwandfreie Funktion zu erhalten. Das Abmessen per Messbecher oder Spritze kann dabei mühsam und fehleranfällig sein.

Mit folgendem Tipp macht Ihr euch das Leben erheblich leichter.

Ihr benötigt eine alte Kunststoffflasche, die in Zukunft als Messbecher herhalten muss und eine Küchenwaage. Ihr wiegt nun in dem Messbecher genau so viel Wasser ab, wie Ihr später Öl in ml benötigt. Im Falle meiner RockShox Revelation sind das 133ml. Ich wiege also genau 133g Wasser ab. 1 ml Wasser wiegt 1 Gramm. Wichtig ist, diese Messung mit Wasser und nicht dem Öl durchzuführen, da das Öl über eine andere Dichte verfügt.
Danach markiert Ihr auf eurer Plastikflasche den Wasserstand und könnt diesen in Zukunft zum Abmessen der Ölmenge nutzen.

SRAM XX1

Nachdem sich in den letzten zwei Jahren schon an vielen Mountainbikes die 2×10 Schaltung breit gemacht hat, dreht SRAM nun weiter an der Schraube und stell mit der XX1 die erste 1×11 Schaltgruppe für Mountainbikes vor.

Also… Vorne nur ein Kettenblatt, dafür hinten eine 11-fach Kassette. Dazu eine spezielle Kette, nur noch ein Schalthebel im Cockpit und ein entsprechend angepasstes Schaltwerk und fertig ist die neue Schaltung.

Manch ein Biker wird die Nase rümpfen und bloß eine weiter Runde im Wettrüsten zwischen SRAM und Shimano sehen, ich halte die 1×11 Lösung allerdings tatsächlich für eine sinnvolle Evolution. Ich selbst fahre noch immer mit einer 3×9 XT Schaltgruppe und habe nicht auf 2×10 umgerüstet. Zum einen brauche ich in den Bergen immer wieder die 22-34 Übersetzung, zum anderen finde ich es ganz praktisch bei kleinen Gegensteigungen mal eben ein Kettenblatt zu schalten, als 3 oder 4 Ritzel.

Die SRAM XX1 kommt aber mit einem 28er oder 30er Kettenblatt (es sind spezielle Kettenblätter von 28 bis 34 Zähnen verfügbar) und dem großen 42er Ritzel der von mir benötigten Übersetzung schon sehr nahe. Außerdem gefällt mir einfach die Vereinfachung des gesamten Antriebsstranges. Der XX1 Umwerfer unterbindet augenscheinlich das Schlagen der Kette so gut, dass sogar auf eine Kettenführung verzichtet werden kann.

Die SRAM XX1 sieht mir auf Anhieb nach einem gelungen Produkt aus, das ich mir sofort kaufen würde. Leider, leider hat die neue Technik auch eine Schattenseite. Die breit abgestufte Kasette benötigt eine spezielle Aufnahme an der Nabe. Und Naben sind bis auf weiteres erst mal nur von SRAM und wohl von DT Swiss verfügbar. Es muss also auf jeden Fall ein neues Hinterrad her und zwar erst einmal mit einer sehr starken Beschränkung, was das Material angeht.
Dies bedeutet für mich, dass ich erst einmal abwarten werde, welche Hersteller sonst noch passende Naben anbieten, was die DT Swiss Naben leisten können und auch, wie die Konkurrenz aus Japan auf die 1×11 Gruppe reagieren wird.

Die SRAM XX1 bekommt von mir auf jeden Fall ein deutliches Thumbs Up! Hoffentlich werde ich dieses Jahr noch mal die Möglichkeit haben ein Rad mit dieser Gruppe zu testen…

Update
Vom Start verfügbar sein wird wohl der RISE 60 Laufradsatz vom SRAM, ein Carbon Satz, der sicherlich nicht für das von mir anvisierte Einsatzgebiet geeignet ist. Ebenfalls verfügbar ist wohl ein SRAM RISE Satz für 29er Mountainbikes. Für mich steht und fällt die Kaufentscheidung für diese Schaltgruppe auf jeden Fall mit der Verfügbarkeit von passenden Naben.

Screenshot: www.sram.com

Fahrrad Navigation mit OruxMaps auf Android

Nachdem ich mich in der Vergangenheit schon intensiv mit der Fahrrad Navigation am iPhone beschäftigt habe, sollen auch Android User nicht zu kurz kommen.

Die Standard App zur Bike Navigation mit Android scheint OruxMaps zu sein. Die App gibt es gratis im Google Play Store. Ich selbst benutze die Smartphone Apps hauptsächlich als Kartenersatz und nicht so sehr als Fahrradcomputer. Oruxmaps bietet aber beide Funktionen.

Das verfügbare Kartenmaterial ist sehr umfangreich. Man muss allerdings bei jedem Start erneut aus einer sehr langen Liste aus Karten die gewünschte Auswählen. Ich selbst habe noch nie eine andere Kartenansicht benötigt, als die Openen Streetmap Cyclemap. Die angebotenen dutzende Alternivkarten kommen mir ein bisschen wie ein Overkill vor. Zumindest würde ich mir wünschen, dass die App schlau genug wäre meine Auswahl als Standard vorzuwählen und nicht jedes Mal mit der Auswahl zu nerven.
Insgesamt macht die App eher einen amateurmäßigen Eindruck, was sich mit meiner Erfahrung mit anderen Android Apps deckt. An einigen Ecken (wie der Kartenauswahl) hakt die Benutzerführung einfach noch ein bisschen. Die Oberfläche wirkt oft überfrachtet. Hier wäre weniger sicher mehr.

Auf meinem Samsung Galaxy Nexus ist die App sehr schnell. Die Karten laden zügig, es gibt keinerlei Ruckler beim scrollen, was sonst gerne mal nervt. Sehr gut!

Die Karten werden in zwei Versionen angeboten, die aktiv ausgewählt werden müssen. Im einen Modus werden die Karten stehts über das Netzwerk geladen. Der andere Modus ist der Offline Modus, in dem Karten dargestellt werden, die vorher auf das Gerät herunter geladen wurden. Das spart Datenverkehr, macht die Nutzung deutlich schneller und ist vor allem im Ausland sehr zu empfehlen. Offline Karten lassen sich aus dem Onlinemodus sehr einfach erstellen oder am Computer auf den internen Speicher des Android Telefons kopieren. Leider hat die App wohl einen Bug und zwar darf man bei Offline Karten nicht zu weit hinaus zoomen, sonst “poppen” sie auf eine Weltkartenansicht, in die man nicht wieder hinein zoomen kann.

Ein weiterer wichtiger Part für die Navigation mit Android Telefonen ist die Übertragung von fertigen Touren-Tracks und deren Darstellung. Das war leider nicht so einfach wie am iPhone. Dort sende ich mir den von den GPS Portalen oder selbst erstellten Track einfach als GPX Datei per Mail an das Telefon und die Maill App erlaubt es mir diese Datei direkt in der Trails App zu öffnen. Dies hat mit Oruxmaps leider nicht so einfach geklappt.

Hier musste ich erst einmal eine “Android File Transfer” Software auf meinem Computer installieren, um die GPS Files dann auf das Gerät zu kopieren. Jetzt muss auf dem Gerät von Hand ein Verzeichnis namens “/oruxmaps/tracklogs/” angelegt werden und DORT hinein werden die GPS Tracks kopiert. Steht natürlich nirgends beschrieben und ist einfach nur eine krüppeliges Vorgehen. So macht das keinen Spaß.

Danach kann OruxMaps die GPX Datei öffnen und stellt den Verlauf der Tour auch verlässlich in der Karte dar. Durch GPS weiss man auch genau, wo man sich befindet, die Navigation funktioniert dann genau so einfach wie auf anderen Fahrrad GPS Navigationsgeräten.

Insgesamt gibts an OruxMaps wenig zu meckern, dases gratis ist. Die unzureichende Benutzerführung macht aber wenig Spaß und führt zu ordentlich Frust. Trotzdem macht die App nach einigem Herumzicken schon das, was sie soll und darauf kommt es ja schlussendlich an.