Evoc Hip Pack Race 3L

Seit einiger Zeit sehe ich ich immer mehr Mountainbiker, die keinen schweren Rucksack auf dem Rücken mit sich herum schleppen, sondern sogenannte “Hip Bags” benutzen. Diese werden wie in Gürtel umgeschnallt und bieten zwischen der minimalen Ausführung mit einer Mini Tasche und Halterung für eine Wasserflasche und 3 Litern Platz.

Evoc Hip Pack 3L

Ich habe mir deshalb mal ein Deuter Pulse Three Gürteltasche besorgt, die sich leider als zu minimal herausgestellt hat. Sie bietet zwar gerade so Platz für eine Wasserfalsche und einen Schlauch, aber schon bei einer kleinen Pumpe muss sie passen und vor allem ist die extra Handy Tasche tatsächlich für “Handies” ausgelegt. Ein smartphone wie mein iPhone X passt da schon nicht mehr rein! Echt, Deuter? Wir haben 2018, nicht 1998…

Da ich aber die Idee dieser leichten Taschen total super finde habe ich mir als nächstes den deutlich teureren Evoc Hip Pack Race 3L bestellt. Neben einer 1,5 Liter Trinkblase bietet dieses kleine Packerl Plagtz für einen Schlauch, Miniwerkzeug und sogar eine relativ große Pumpe. Die aussen liegende extra Tasche bietet auch genug Platz für ein aktuelles Smartphone.
Neben dieses Essentials ist immer noch genug Platz für Energieriegel und Kleinigkeiten. Noch nicht mal benutzt habe ich eine kleine Netztasche, die am Gürtel angebracht ist.

Evoc Hip Pack MTB

Genau so wie die großen Evoc Rucksäcke besteht die am Rücken anliegende Seite aus einem gepolsterten Mesh Material, das für die von Evoc Rucksäcken bekannte gute Belüftung sorgen soll.

Und das tut sie auch! Auf den ersten paar Metern fühlt sich die Tasche noch ein bissl ungewohnt an, aber schnell ist sie vergessen und auch auf wurzeligen Trails stört sie nie. Bei mir sitzt der Gürtel super auf der Hüfte und hält die Tasche gut. Ein herunterrutschen am Po konnte ich – wie befürchtet – nicht feststellen.

Der Schlauch der kleinen Trinkblase kommt auf der einen Seite des Gürtels heraus, wird dann vor dem Bauch entlang zur anderen Seite geführt und dort mit Hilfe eines Magneten wieder am Gürtel befestigt. Dieser Magnet hält den Schlauch bisher auch auf rütteligeren Trails verlässlich fest.

Mein großer Kritikpunkt an dem Hip Pack, bzw. am dem Trinksystem ist jedoch der zu kurze Schlauch. Bei meiner Körpergröße von 1.96 kriege ich den Schlauch beim Fahren nicht komplett zum Mund geführt und muss mich recht weit herunter beugen und fahre dann quasi blind. Hier werde ich mich noch mal nach einem längeren Schlauch umsehen.

Insgesamt bin ich mit dem Evoc Hip Pack mega zufrieden! er trägt sich halt erheblich leichter als selbst ein kleiner Rucksack und stört in keinster Weise. Vor allem beim aktuell herrschenden, heißen Wetter schwitzt der Rücken nicht. Ich finds super.

Für kurze Touren reicht der Platz locker aus. Die nur 1,5 Liter an Wasser könnten die größte Beschränkung sein. Sonst würd eich den Hip Pack auch auf “ernsthafteren” Touren benutzen. Außerdem lassen sich Knieprotektoren vermutlich nicht so gut transportieren. Evtl. aknn man sie aussen am Gürtel anbringen.

Ich finde das Teil auf jeden Fall super und ich glaube man wird ihn und ähnliche Packs in Zukunft noch viel mehr sehen.

Meditation um besser Mountainbike zu fahren

Seit einem Monat mache ich täglich Meditationsübungen und liebe es total. Für mich fühlt sich Meditation and, als würde ich mein Gehirn gleichzeitig trainieren und säubern. “Säubern” hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber ich fühle wirklich, wie sich das Gehirn “leichter” anfühlt und negative und belastende Gedanken und Gefühle in den Hintergrund treten.

Meditation Mountainbike Training

Grundsätzlich ist Meditation aber eine Konzentrationsübung, die sich prima auf das Fahrradfahren übertragen lässt. Konzentriere ich mich bei der Meditation auf das Ein- und Ausatmen, kann man sich beim Radln auf die Pedalumdrehungen konzentrieren und jeden einzelnen Tritt ganz bewusst ausführen und wahrnehmen. Nicht abgelenkt durch Grübeln und dem nachhängen von Idee oder Gedanken lässt sich durch die Konzentration auf das Treten effizienter bergauf fahren. Die Konzentration auf einen bestimmten Bewegungsablauf und das damit verbundene Ausblenden von Gedanken könnte ausserdem dafür sorgen den darauf folgenden Downhill mit einem klareren Kopf bestreiten zu können.

Durch die Konzentration auf bestimmte Reize, wie das Ein- und Ausatmen oder Pedalieren lernt das Gehirn sich auf eine bestimmte Sache, die wir selbst bestimmen zu konzentrieren und lässt sich nicht mehr so leicht ablenken. Ich glaube, dass dies erheblich dabei hilft diese eine Sache besser auszuführen.

Ich selbst benutze eine App (natürlich) names Headspace als Hilfe zum Meditieren und bereits die ersten sehr kurzen Sessions haben mich total überzeugt. Ich kann es nur jedem empfehlen, die Meditation mal auszuprobieren, auch wenn es sicherlich nicht für jeden etwas ist. Aber sich ein paar Tage lang ein paar Minuten Zeit für seine eigene Seele zu nehmen sollte einen Versuch wert sein.

Meine am längsten benutzten MTB Produkte

Häufig ärgere ich mich ja auch als Mountainbiker, wenn Produkte doch nicht so gut sind wie gedacht, oder relativ schnell kaputt gehen. Da hat man erst eine neue Laufradgröße gekauft, die angeblich die beste sein soll und da kommt schon wieder eine etwas kleinere, die sich dann als noch besser heraus stellt. Die gute Trail-Bremse? Funktioniert, aber die neue 4 Kolben und mit Mineralöl ist halt noch besser.

Ich kaufe auch gerne neues Zeug fürs Radl, auch wenn es vielleicht nicht wirklich nötig ist. Aber es gibt auch so einige Sachen, die ich schon recht lange habe und nicht missen möchte, weil sie extrem haltbar sind oder wirklich praktisch.

Als erstes sind hier meine Socken von Gore. Über 10 Jahre halten sie bisher ihre Form, haben keine Löcher und haben mich schon auf Trails rund um die ganze Welt begleitet. Unglaublich im Grunde für so ein stark belastetes Kleidungsstück. Ganz klar, diese kurzen Radl-Socken tragen sich nicht nur total unauffällig, sondern sind anscheinen extrem haltbar.

Gore MTB Socken

Auch schon über 8 Jahre alt ist mein Sqlab 611 Sattel, der mit seinen 140mm Breite genau unter meinen Hintern passt. Keine durchgescheuerten Stellen, keine Risse, keine aufgelösten Nähte trotz jahrelangen, ruppigen Einsatzes auf allerlei Trails. Als mir der Sattel letzin zusammen mit meinem Liteville gestohlen wurde fand ich fast am bedauerlichsten, diesen langjährigen Begleiter verloren zu haben. Aber jetzt hab ich ihn ja wieder 🙂

Sqlab 611 Sattel

Mein Ahead Krallen Einschlagwerkzeug von FSA. Ja ich weiss, man kriegt die Krallen auch mit Hausmitteln in den Gabelschaft eingeschlagen oder gezogen. Aber für 15€ erleichtert ein solches Werkzeug diese Arbeit immens und man kann sich sicher sein, dass die Kralle gerade in der Gabel sitzt. Das einzige, was mich ärgert ist, dass ich die ersten 1 doer 2 Krallen noch mit Hilfe irgendwelcher selbst gebastelter Werkzeuge oder Besenstiele eingeschalgen habe. Kann man machen, ist dann halt scheisse…

Ahead Kralle Einschlag Werkzeug

Und noch ein Kleidungsstück, und zwar meine geliebte Shorts von Vaude. Auch schon etliche Jahre alt bekam ich vor 2 Jahren einen riesen Schrecken, als es beim Überqueren eines Zauns ein lates “RAAATSCH” gab und ein fetter Riss am Po entstand. Daheim wurde der Riss von mit aber “fachmännisch” vernäht und die Hose hält wie eh und je. Den Spaß an der Shorts kann mir nicht mal ein Problem vermiesen, dass ich mit vielen Produkten von Vaude habe. Die Reissverschlüsse sind Schrott. Ob Windbreaker Weste oder Rucksack oder eben dieser Hose. An quasi jedem Vaude Produkt, dass ich habe gehen relativ schnell und verlässlich die Reissverschlüsse kaputt…

Vaude MTB Shorts

Mein geliebtes Specialized Rockhopper von 1992. Stahlrahmen. Keinerlei Federung. Felgenbremsen. So weit so unspektakulär. Aber mit diesem Rad habe ich Anfang der 90er Jahre angefangen zu radeln und ich bin extrem froh es behalten zu haben. Im Moment sieht es als unbenutztes Stadtrad ein wenig traurig aus, aber ich habe große Pläne und will es wieder als Youngtimer MTB aufbauen. Und tatsächlich hat es mich vor ein paar Jahren auch schon auf meinen allerersten Trip an den Gardasee begleitet. Legendär…

Specialized Rockhopper 1992

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Mountainbike ❤️ Beer

Mountainbiken und Bier passen halt einfach wie Arsch auf Eimer! Und da ich für beides eine Leidenschaft habe möchte ich Euch heute gerne mein anderes Projekt vorstellen, den 089Braumeister. Dabei handelt es sich um meinen Youtube Kanal, auf dem ich Euch zeige, wie ihr selbst daheim lecker Bier brauen könnt.

Mountainbike und Bier

Mein Fokus liegt dabei auf Rezepten für hopfenreiche IPAs und American Pale Ales. Aber ich gebe auch viele Tips technischer Natur und habe eine kleine Reihe produziert, in der ich euch zeige wie ich meine eigene Zapfanlage baue.

Also, falls das für Euch interessant sein sollte, schaut doch mal auf Youtube bei 089Braumeister vorbei!

Mein Liteville 301 wurde geklaut – was dann passiert werdet Ihr nicht glauben!!1!

Okok, erstmal sorry… Aber ein einziges Mal wollte ich so eine scheiss Überschrift auch schreiben und glaubt mir, hier passt sie wirklich mal. Um es vorweg zu nehmen, ja ich habe mein Rad keine Woche nach dem Diebstahl wieder bekommen…

Letzten Sonntag ging es zum Bikepark Winterberg um an einem Kurs zum Thema Drops und Sprünge mit dem Mountainbike teilzunehmen. Der Kurs lief supergut, ich kann sowas wirklich jedem Biker empfehlen!

Am Abend hatte ich das 301 dann auf dem Heckträger fest gemacht, diesen abgeschlossen und mich noch mal 2 Stunden in ein Restaurant gesetzt. Bei der Rückkehr zum Auto dann die Ernüchterung, das Bike war geklaut. Die Halterung zwischen Heckträger und Fahrrad wurde aufgebrochen.

Liteville geklaut

Traurig ging es erst mal nach Hause und am nächsten Tag gleich zur Polizei um Anzeige zu erstatten. Erwartungsgemäß gab der Beamte nicht viel Hoffnung, dass das doch sehr teuere Liteville noch mal auftauchen würde.

Ebenfalls habe ich gleich meiner Hausrat-Versicherung bescheid gegeben, bei der ich extra eine Fahrrad Zusatzversicherung abgeschlossen habe, die Diebstahl sowohl daheim, als auch weltweit, wenn man unterwegs ist, abdeckt. Das kann ich übrigens absolute empfehlen, ich zahle für Hausrat+Bike im Jahr keine 90 Euro bei der Allsecur. Eigentlich habe ich sie nur wegen der gute Absicherung der Räder.

Außerdem habe ich den Verlust meines 301 in einem Posting auf Instagram bedauert. Mein Buddy Peter hat das dann gleich in eine Liteville Facebook Gruppe weitergeleitet und von da hat sich die Meldung glaub ich ein bissl viral weiter verbreitet.

Nun ging ein bissl Zeit ins Lande, die Versicherung hat schon mal Rechnungen angefordert. Am Freitag Morgen kontaktiert mich auf einmal ein Holländer auf Instagram und schickt mir einen Link zu einem großen niederländischen Markplatz, auf dem mein Rad angeboten wird. Es gibt keinen Zweifel, DAS ist mein Rad! Die Farbe dürfte einmalig sein und alle Teile passen. Ich kann es kaum glauben. Mein neuer holländischer Buddy hat den Anbieter auch gleich angeschrieben und hatte im Laufe des Tages sogar eine Rufnummer.

Mountainbike geklaut

Mit all diesen Informationen bin ich morgens gleich zur lokalen Polizei. Man würde meine Ausdrucke an die bearbeitende Dienststelle in Winterberg weiterleiten. Ein bisschen blauäugig (wer Polizeiarbeit kennt wird sich nun vermutlich totlachen) habe ich mir nun ungefähr vorgestellt, das die deutsche Polizei gleich die niederländische anruft und dort ein Swat Team per Helikopter einen Zugriff auf den Anbieter durchführt. Naja, natürlich nicht ganz aber ich hab tatsächlich gedacht, dass es zu einer relativ zeitnahen und unproblematischen Überprüfung des Anbieters kommt.
Dem ist natürlich nicht so. Die Ernüchterung dann bei einem weiteren Anruf beim Sachbearbeiter in Winterberg. Prinzipiell in “meinem Fall” recht engagiert musste er mir sagen, dass die Sache am Montag einem deutschen Staatsanwalt vorgelegt wird, der dann entscheidet ob ein Rechtshilfegesuch an die niederländischen Kollegen gestellt wird und dann gehts irgendwie weiter. Das dauert natürlich alles sehr lange und ich war recht niedergeschlagen, denn da baumelt zwar das Rad vor meiner Nase, aber vermutlich ist es schnell verkauft und an den Anbieter komme ich nicht ran.

Nachtrag
Am Montag habe ich noch mal mit dem Beamten der Kriminalpolizei telefoniert, der sich natürlich auch gefreut hat, dass das Rad wieder aufgetaucht ist. Tatsächlich hatte der deutsche Staatsanwalt schon Freitag einem Rechtshilfegesuch stattgegeben und auch nachdem das Rad jetzt aufgetaucht ist wird nun weiter nachgegangen und versucht den Dieb ausfindig zu machen. Es ist also nicht unbedingt so, dass ein Fahrraddiebstahl “ganz unten in den Aktenberg” geschoben wird, was ich durchaus nachvollziehen könnte, wenn ich es mal nüchtern betrachte. Also,sollte Euer Radl mal gestohlen werden, auf jeden Fall zur Polizei!

Ich bin dann am Freitag tatsächlich noch 150km nach Venlo zur nächsten niederländischen Polizeistelle gefahren, aber dort konnte man mir auch nicht helfen, da der Diebstahl in Deutschland stattgefunden hat.

Einzige Option schien zu sein einen Termin mit dem Anbieter auszumachen und selbst hin zu fahren. Eine Freundin, die niederländisch spricht hätte das per Mail organisieren können. Aber das war gar nicht nötig, denn mein niederländischer Buddy hatte schon einen Termin für Samstag mit dem Anbieter ausgemacht und sogar eine Adresse. Diese Adresse ist obendrein das Boot, auf dem die Fotos von meinem Rad gemacht wurden. Absolut irre!

Am Samstag morgen ging es dann also mit meinem Freund Sebastian in die Niederlande. Wir sind dann zur nächsten Polizei und ich habe Ihnen dort den Sachverhalt erklärt. Die Polizisten waren super bemüht (Shoutout to Politie Leiden! 🙂 und haben ein paar Beamte organisiert, die wir in der Nähe der Adresse getroffen haben. Mit zwei Fahrzeugen und vier Beamten sind sie dann zum Boot gefahren und keine halbe Stunde später kam der eine Beamte auf meinem Liteville um die Ecke.

Liteville 301 gestohlen

All das war nur möglich, weil jemand in Holland mein Rad in der Kleinanzeige erkannt hat und dann noch so cool war für mich ein Treffen zu organisieren! Ich bin so dankbar!

Tja, und das ist im Grunde das Ende der Geschichte. Natürlich bin ich super happy das Rad wohlbehalten zurück zu habe, denn es ist halt einfach das beste Mountainbike, dass es gibt 🙂 Gegen den Anbieter wird nun in den Niederlande wegen Hehlerei ermittelt und evtl. führt die Diebstahlsanzeige in Deutschland zu weiteren Ermittlungen. Wobei ich mir klar darüber bin, dass die Polizei und Staatsanwaltschaft möglicherweise wichtigere Dinge zu tun hat als einem Fahrraddiebstahl hinterher zu gehen…

Mir ist am wichtigsten das Rad wieder zu haben und hoffe das es für den Dieb und oder Hehler und seine Kumpels eine Warnung war. Ich habe Ihn gar nicht gesehen aber aufgrund des dilettantischen Vorgehens vermute ich, dass es sich um einen jungen Burschen handelt, des es eigentlich gar nicht “nötig” hat Fahrräder zu klauen. Immerhin konnten wir ihm einen sonst tollen sonnigen Samstag Mittag auf der sicher auch nicht ganz billigen Yacht seiner Familie so richtig vermiesen…

Vielleicht noch ein paar Learnings aus der Sache:

  • Überprüft, schreibt sie euch selsbt auf und registriert soweit möglich Rahmennummer und Seriennummern von Anbauteilen! Bei meiner Formula Selva Gabel stimmte zB die Seriennummer auf dem Karton nicht mit der richtigen Seriennummer der Gabel überein.
  • Das simple Schloss am Heckträger reicht höchstens wenn man das Auto wirklich nur sehr kurz irgendwo abstellt. Und selbst da traue ich ihm jetzt nicht mehr wirklich. Entweder muss das Rad ins Auto oder zumindest mit einem gescheiten Schloss am Heckträger befestigt sein. Aber denkt daran, dass so ein Heckträger extrem einfach auseinander zu nehmen ist.
  • Eine gescheite Versicherung gegen Fahrraddiebstahl gibt sehr viel “Peace of Mind”. Ich war extrem froh eine zu haben. Eine Versicherung ersetzt aber kein Schloss!
  • Hebt alle Rechnungen auf an einem Ort, wo Ihr sie auch wieder findet! Hab ich natürlich nicht gemacht aber ich konnte sie zumindest aus Emails von Bike-Components rekonstruieren.
  • Macht mal Urlaub in Holland. Nicht umsonst gilt es als die geilste Stadt der Welt 😉 Zwar fehlen ein bissl die Berge zum radeln aber dafür gibts das Meer, wunderschöne Grachten und vor allem sind die Holländer super chill!

SRAM GXP Kurbeln abziehen

Es ist ein bissl peinlich, weil ich jedes Mal innerhalb von wenigen Monaten immer wieder vergesse, wie das geht, aber die SRAM GXP Kurbeln sind “selbstabziehend”, man muss einfach mit einem 8er Innensechskant (aka. “Inbus”) durch die Schale mit dem größerem 10er Innensechskant hindurch stecken und dann schrauben. Die Schale (oder Kappe) mit dem 10er dient dabei als Gegenlager, das die Kurbel dann ausdrückt.
Zur Installation den 8er einfach umgekehrt festziehen.

Rennrad fahren

Letztes Jahr habe ich mich endlich gewagt! Nach längerem Abwägen habe ich mir mal ein Rennrad gekauft, und zwar ein Canyon Endurace CF. Nachdem schon eine handvoll Mountainbikes im Keller stehen wollte ich endlich herausfinden, ob das rennradeln nicht auch etwas für mich ist.

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Um es gleich voraus zu schicken: Rennrad fahren kann irre Spaß machen und ich möchte heute nicht mehr auf meine Straßentouren verzichten!

Erstmal aber ein großes Lob an Canyon. Es war mein erstes Rad von einem klassischen Versender und es kam tiptop aus dem Karton! Bremsen und Schaltung perfekt eingestellt, ich musste nur noch Pedale anschrauben, die Laufräder einsetzen und konnte sofort losfahren. Auch ohne viel Erfahrung mit Rennrädern macht das Canyon Endurace CF auf mich einen einen sehr guten Eindruck und ist glaub ich ein super Rennrad für Einsteiger oder Tourenradler.

Die ersten paar Runden gingen noch durch das Sauerland und schon hier zeigen sich gravierende Unterschiede zwischen dem Rennrad fahren und Mountainbiken. Wo das Mountainbike langsam den Berg hochgetreten werden will fliegt das leicht Rennrad geradezu mühelos bergauf. Man fühlt nicht wie am MTB, wie das Rad nach jeder Pedalumdrehung “zurück sackt” und einen festhält, sondern die eigene Beinmuskulatur bildet setzt einem die Grenze beim pedalieren.
Ich bin gleich hinterm Haus eine relativ steile Straße hochgesprintet. Ich merke kaum, dass man ein Rad unter dem Hintern hat, so schnell geht es bergan. Aber nach ein paar hundert Metern explodieren geradezu die Beine. Natürlich habe ich gerade extrem viel Arbeit geleistet. Genausoviel wie wenn ich langsamer mit dem MTB gefahren wäre, allerdings in vielleicht der halben Zeit. Kein Wunder, dass die beine plötzlich brennen wie Sau.
Aber gerade das macht so viel Spass auf dem Rennrad. Man kann sich die Leistung perfekt selbst einteilen und das Rad hält nicht so viel zurück wie auf dem Mountainbike.

Auf der anderen Seite stehen natürlich die Abfahrten auf der Straße. Und die taugen mir so gar nicht. Auf den extrem dünnen Reifchen und mit Felgenbremsen fühle ich mich am Anfang auf schnellen Abfahrten extrem unsicher. Bei gleicher Geschwindigkeit mit dem MTB habe ich viel mehr Vertrauen und Kontrolle. Auch wenn sich diese Angst mitlerweile gegeben hat stehe ich immer noch nicht auf Abfahrten mit dem Rennrad, sie geben mir so gar nichts. Bestenfalls kommt es mir sinnlos vor, die Tiefenmeter auf der Straße zu vernichten. Ich bin und bleibe im Herzen halt Mountainbiker.
Aber das macht auch gar nichts, denn die langweiligen Abfahrten werden durch die Auffahrten, bei denen man sich richtig verausgaben kann wett gemacht. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass bergauf fahren mit dem Rennrad mir so viel Spaß machen kann.

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Das Rennradl kam dann auch gleich mit in den (Mountainbike-)Urlaub an den Lago und da hat es natürlich Mega Spaß gemacht die Berge rund um Torbole, Riva und Arco mal ganz anders zu erkunden.
Wie extrem der Unterschied zwischen Rennrad und Moutnainbike bergauf ist habe ich an der Auffahrt über die Altissimo Straße zur Doss Casina getestet. 1:13h mit dem Mountainbike, das war meine bisher schnellste Strava Zeit. Zeit Tage später mit dem Rennrad in 0:57h, also fast 20 Minuten schneller. Irre…

Also, ich kann jedem Biker nur empfehlen zumindest mal ein Rennrad zu testen. Mir machts echt mega Spaß und es ist glaub ich ein richtig, richtig gutes Training! Ihr könnt ja – wie ich – zumindest MTB Trikots tragen, um nicht all zu sehr wie ein Rennradler auszusehen 😉

Schneller (und sicherer) Mountainbike Trails fahren

Egal auf welchem Level, ob als Anfänger oder erfahrener Mountainbiker, irgendwie kommt man sich aufn dem Radel häufig “zu langsam” vor. Natürlich muss es nicht immer im D-Zug Tempo über die Trails gehen, aber zumindest mir macht es viel mehr Spaß die Trails mit Geschwindigkeit runter zu ballern, als ständig das Gefühl zu haben, dass ich diese Kurve oder jenen Absatz doch viel zu langsam gefahren bin.
Ich möchte Euch hier ein paar Punkte aufführen, die (zumindest bei mir) einen großen Einfluss auf die Geschwindigkeit – primär bergab – auf dem Bike haben.

Fahrtechnik-Mountainbike

Ausdauer
Klaro, mit einer besseren Kondition kommt man vor allem schneller den Berg hinauf. Aber auch downhill ist eine gute Ausdauer immens wichtig. Ich messe auf Touren meinen Puls mit der Apple Watch und immer wieder kann ich den höchsten Ausschlag nicht etwa bei der Auffahrt sehen, sondern in anstrengenden Abfahrtspassagen.
Schaut euch an, wie Ihr einen holperigen Trail abfahrt: Grundsätzlich nicht sitzend sondern halb stehend, halb in der Hocke in der Aktivposition. Dazu arbeitet Ihr ständig mit den Beinen, um das Gelände auszugleichen oder das Rad unter Euch in die richtige Position zu drücken. Die Hände klammer sich an die Lenkergriffe und die Finger werden ständig beim Bremsen beansprucht. Ihr macht also quasi durchgehend Kniebeugen auf dem Rad und stemmt dabei mit euren Armen Gewichte. Kein Wunder, dass man sich nach ein paar Minuten Downhill schon ganz schön kaputt fühlen kann.
Ich habe richtig gemerkt und kann das auch an den Strava Zeiten sehen, dass ich nachdem ich meine Kondition verbessert habe deutlich schneller und lockerer durch lange Abfahrten, wie zum Beispiel am Gardasee auf 601 oder Coast Trail komme. Ich kann länger ohne Pausen fahren und fühle mich auch noch sicherer. Denn wenn die Kondition abbaut verliere ich auch Konzentration und fahre generell unsicherer.

Also: Kondition ist extrem wichtig, nicht nur Bergauf, sondern auch beim Trail ballern. Also, viel Fahrrad fahren und generell mehr bewegen war fur mich am wichtigsten, um schneller mit dem Mountainbike Tails zu fahren.

Vorausschauend fahren
Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich irgendwie komisch langsam auf dem Trail daher krieche. Und fast immer weiss ich genau, was ich falsch gemacht habe. Ich habe fast direkt vor das Rad geschaut, anstatt weiter in den Trail hinein. Unterbewusst fährt man so ganz automatisch viel langsamer, weil das Gehirn ja nicht weiss, was als nächstes auf mich zukommt. Schaue ich dann weiter nach vorne, mekre ich sofort, wie ich schneller werde. Es öffnet sich quasi eine Bremse im Kopf, die euch vor dem Unbekannten bewahren will.
Anstatt genau vor das Vorderrad zu schauen solltet Ihr je nach Geschwindigkeit und Trailbedingungen dahin schauen, wo Ihr in 3-5 Sekunden fahren werdet. Durch dieses Vorausschauen stellt sich der Kopf auf den Trail ein. Ihr nehmt ausserdem durch das erweiterte Sichtfeld den Trail noch weiter vor euch wahr und könnt Euch schon mal auf kommende Kurven, Geländeformationen usw. einstellen.

Also, achtet mal darauf: Schaut Ihr beim Trail fahren genau vor der Vorderrad? Dann Blick heben und Gas geben!

Schneller-Mountainbike

Kurventechnik
Gerade in Kurven kann man durch falsche Fahrtechnik viel Speed verschenken. Wer nicht aktiv das Rad in Kurven oder Kehren drückt, im falschen Moment noch auf der Bremse steht oder seinen Körper nicht auf die Kurve einstellt fährt langsamer und meistens auch unsicherer durch Kurven.
Die korrekte Kurventechnik hier in diesem Artikel zu erklären wäre sicherlich zu umfangreich und ich würde auf ein Youtube Video von Leo Kast verweisen, der die Grundlagen sehr gut erklärt.
Bei der Fahrt durch Kurven und speziell durch Spitzkehren ist wieder die Blickrichtung sehr wichtig. Denn Ihr steuert das Rad automatisch dort hin, wo Ihr hinschaut. Achtet also darauf, dass Ihr vor allem im Kurvenausgang weit nach aussen schaut, denn da wollt Ihr hin. Schaut Ihr aber vorsichtig genau vor das Vorderrad weiss der Kopf nicht so genau was auf Euch zukommt und ihr bremst vermutlich wieder ganz automatisch.

Sektionen üben
Wie vieles im Leben geht es beim Trail fahren meist nur darum zu üben, zu üben und zu üben. Sucht Euch vielleicht auf Eurem Hometrail eine stelle, wo Ihr persönlich den Eindruck habt, dass speedmässig noch einiges drin wäre. Das kann eine schnelle Kruvenhatz sein oder auch eine Steilstelle oder ein Felsabsatz. Und den fahrt Ihr jetzt ein paar Mal nacheinander. Achtet dabei auf eure Linienwahl, Blickrichtung und Fahrtechnik. Häufig erkennt man nach ein paar Fahrten woran es scheitert. Und obendrein sorgt diese Wiederholung für einen Lerneffekt auf diesem Trailabschnitt, der sich später auf andere, ähnliche Sektionen übertragen lässt. Ich garantiere Euch, Ihr werdet innerhalb kurzer Zeit eine super Progression in eurem Flow sehen!

Hinter anderen her fahren
Habt Ihr einen schnelleren Kumpel? Dann lasst Ihn voraus fahren, es gibt kaum etwas, was schneller macht als sich von jemandem mitziehen zu lassen. Ihr orientiert Euch an seiner Geschwindigkeit, seiner Linienwahl und Körperhaltung. Natürlich sollte er nicht Vollgas ballern sondern in einer Geschwindigkeit fahren, die Ihr locker mitgehen könnt. Das kann durchaus ein bissl langsamer sein, als Ihr selbst fahren würdet, aber Ihr sollt ja neben dem Fahren auch noch Zeit haben auf seine Fahrtechnik zu achten.

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Fahrtechnikkurs
Es ist natürlich leicht gesagt, dass Ihr auf Eure Fahrtechnik achten sollt, aber woher wisst Ihr, was die korrekte Fahrtechnik ist? Viele Biker eignen sich schlechte Gewohnheiten an, die sie langsamer und unsicherer fahren lassen. Immer noch sehe ich Biker, die vollkommen unnötig hinter den Sattel gehen oder keine gute Grundposition eingehen.
Tipps aus Magazinen oder Youtube helfen sicherlich weiter aber es geht nichts darüber, seine Fahrtechnik von einem erfahrenen Trainer überprüfen und korrigieren zu lassen.
Selbst wenn Ihr euch für gute Fahrer habt würde ich dazu raten wenigstens mal ein kurzes Seminar zu besuchen. Auch in meinem Freundeskreis haben wir uns für die Sueprcracks gehalten, wir waren ja schon überall am Gardasee und haben die Bikes auf die steilsten Gipfel hochgetragen. Aber dann kam die Ernüchterung, als der Trainer die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat und uns erstmal wichtige Grundlagen beigebracht hat. Der Dreitageskurs bei Trailexperience hat sich aber für uns alle extrem gelohnt.
Ich selbst mache demnächst wieder einen Kurs, um besser beim Springen und Droppen zu werden.
Also, schaut Euch mal in der Umgebung um, es gibt mitlerweile sehr viele Anbieter von Fahrtechnik Kursen fürs Mountainbike. Oder Ihr verbindet einen Mehrtages-Kurs mit einem Urlaub an einem schönen Bike-Spot!

E-Bikes…

Vor ein paar Wochen ging es zum Ende des Sommers noch mal für zwei Wochen an den Gardasee und wenn meine Beobachtung stimmt dann fahren mittlerweile mehr Leute mit ihren E-Bikes auf den Strassen und Fahrradwegen umher als Mountainbiker in den Bergen.

Meiner Meinung nach sind E-Bikes eine andere Produktkategorie als Fahrräder. Prinzipiell eine gute Sache, die es Menschen, die nicht so mobil sind erlaubt am Fahrradverkehr teilzunehmen. Ältere Menschen oder Personen die nicht so fit sind können ein E-Bike problemlos für die Fahrt zum Einkaufen, auf die Arbeit oder wie vermutlich die meisten in der Freizeit benutzen. Aber selbst für fittere Menschen kann ein E-Bike die Fahrt zur Arbeit erleichtern und so unsere Strassen vom Autoverkehr entlasten. Wie sich das auf den Verkehr auf Fahrradwegen auswirkt lassen wir mal dahingestellt…

Was aber so gar keinen Sinn macht sind E-Mountainbikes. Auch die habe ich neben klassischen Trekkingrädern mit angeflanschtem Motor am Lago gesehen und das grundsätzlich in Situationen, in denen man entweder kein mit Fullsuspension aufgerüstetes Mountainbike braucht oder keinen Motor. Wieso “radelt” jemand mit Motorantrieb und sicherlich mehr als 140mm Federweg an der Vorder- und Hinterachse die Monte Baldo Strasse hoch, nur um dieselbe dann wieder abzufahren? Wieso lassen sich “E-Mountainbiker” den Berg hoch shuttlen, um dann den Skull runter zu fahren? Das macht keinen Sinn.

Nun könnte man sagen, dass ein E-Mountainbike ungeübten Radlern ermöglicht Höhen zu erklimmen, die für sie vorher nicht zu erreichen waren und dann über Trails abzufahren. Aber ich frage mich ob das sein muss und ob jemand, der keine 1000hm ohne Elektro-Doping erklimmen kann überhaupt genug Erfahrung und Power für Trailabfahrten hat.

Dann gibt es Leute die sagen, dass sie mit einem E-Mountainbike an einem Tag mehr Trails fahren können. Also zwei Mal die 1000hm erklimmen statt nur ein Mal aus eigener Kraft. Das ist meiner Meinung nach aber bestenfalls ein schlechter Kompromiss. Da fahr ich lieber ein Mal mit einem Mountainbike als mehrfach mit einem sackschweren E-Rad.

Und damit sind wir beim natürlich grundlegendem Problem der E-Bikes, dem Gewicht. Ein E-“Mountainbike” wiegt oberhalb der 22kg Marke. Etliche sogar 25kg. Braucht es solche halben Motorräder auf unseren Trails? Vielleicht kann man mit sowas ein paar glattgebügelte Wege hinabrollen aber richtiges mountainbiken Wohl kaum. Oder die Leute kommen auf die Idee mit ihren Playstation-Radln Trails aufzufahren, was natürlich extremes Konfliktpotential zwischen den Elektro-Bärchen und richtigen Mountainbikern bietet.

Also… Elektroräder sind klasse. In den bergen haben sie nichts verloren.